Am Anfang war der Jugendkreis

Drei Jahrzehnte gms und das war nicht der Anfang unserer Gruppierung, sondern eine Weiterentwicklung. Als ich gefragt wurde, wie der Jugendkreis damals war, musste ich schon ziemlich tief graben und ist gleichzeitig ernüchternd wie weit ich schon zurück blicken kann.

Für mich war der Jugendkreis schon in frühester Jugend wie ein Magnet. Geboren und aufgewachsen bin ich in Frommetsfelden, direkt gegenüber der ehemaligen Schule. Endlich, nach der Konfirmation durfte ich den Jugendkreis besuchen der regelmäßig im Schulhaus stattfand, das war Ende der siebziger Jahre.

Spontan sind mir die eng mit Schreibmaschine beschriebenen Blätter von Pfr. Anselm Reichert eingefallen, zu verschiedenen abendfüllenden Themen. Sein fundiertes Wissen und Gabe der Lehre haben uns weiter entwickelt und uns Wurzeln wachsen lassen. Diese Erkenntnis entwickelt sich im Lauf der Zeit. Herausfordernd war die „Predigt nach der Predigt“. Wenn irgendwie möglich haben wir es uns verkniffen nach dem Amen noch eine Frage zu stellen, denn dann war „gefühlt“ kein Ende in Sicht. ;-)

Sehr erfrischend war der Kontakt zu Jugend mit einer Mission, unser Horizont wurde weiter und viele neue Lieder bereicherten unsere Lobpreiszeit. Für mich hat sich in diesen ersten Jahren vieles verändert. Hatte ich doch einen großen Berg an Warum-Fragen mitgetragen. In vielem sah ich mich benachteiligt und fand keine Antwort. Als wieder mal ein Team von Jugend mit einer Mission da war, hatte ich ein interessantes Gespräch. Hier wurde ich auf Psalm 139 aufmerksam der mich persönlich ganz tief bewegt hat.

Ps. 139, 13-16: „Denn du hast meine Nieren geschaffen und hast mich im Mutterleib gebildet. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele sehr wohl. Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich in den Tiefen der Erde gebildet wurde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, als es noch keinen gab“.

Das war wie Balsam auf meine Seele! Wunderbar…..das erkennt meine Seele….die Fragen bekamen Antworten!

Während der Woche waren wir in den Häusern unterwegs und haben uns in Hauskreisen und Zellgruppen getroffen oder auch in Zweierschaften. Hier war Raum und Zeit füreinander zu beten oder Fragen zu stellen. Durch diesen engen Kontakt sind wir auch zusammen gewachsen und haben vieles miteinander geteilt. Freude und Sorge unserer Geschwister haben wir mitgetragen und im Gebet bewegt.

Das Wochenende war mit unterschiedlichsten Aktivitäten gefüllt. Auch nur mal so zum Kaffee im Schulhaus nach dem Motto: „Jeder bringt ein paar Kekse mit, die tauschen wir dann aus“!        

Tradition hatte auch die Jahresend-Freizeit die dann mit der Silvesterfeier endete. Allein schon die Teilnehmerliste aus dieser Zeit brachte mich zum Staunen, wie viel Kontakte entstanden sind und viele Menschen gesegnet wurden auf diversen Freizeiten. Gott ist gut!

Helga Heer